Take it like a man

In ihrem dreiteiligen Werkzyklus Neue Männer*bewegung befasst sich THE AGENCY mit den Zusammenhängen von patriarchaler Männlichkeit und rechtem Denken im post-digitalen Zeitalter.
Liegt in der Krise des „Mannes“ das Potential, nicht nur die Geschlechterbilder endlich neu zu verhandeln? Wie kann eine Neue Männer*bewegung aussehen, die sich dem Patriarchat entgegenstellt, die sich nicht selbst betrauert, aber auch nicht in Angst und Wut verfällt? Eine Bewegung, die im gegenwärtigen Klima jenseits identitätspolitischer Zuordnungen agiertund Männlichkeiten neu imaginiert?
Nach den ersten beiden Teilen des Werkzyklus “Gather up, Man up” und “BOYS SPACE” treffen sich die Protagonisten von “Take it like a man” um eine utopische Bewegung des De-powerings zu entfachen. Hin- und hergerissen zwischen therapeutischem Stuhlkreis und Geständnisübungen, gesungenen Manifesten und radikalen körperlichen Grenzgängen ringen die Looser und Winner des neoliberalen Patriarchatsum ein Format, in dem sich Männlichkeiten neu konfigurieren und mit einer linken Agenda verknüpfen lassen.
Die Zuschauer*Innen sind an dem Abend eingeladen dem Gründungsmythos einer Neuen Männer*bewegung beizuwohnen

Von und mit THE AGENCY und Nile Koetting, Heinrich Horwitz, Liina Magnea, Neave Arjin Helve, Robert Gallinowski, Daniel Degeest, Solisten des Münchner Knabenchors. Sound Design und Komposition Knabenchor: Nile Koetting. Komposition Knabenchor: Evelyn Saylor. Chorleitung: Felix Rücker. Chor Management: Angelika Rücker. Dramaturgie: Rahel Spöhrer. Künstlerische Produktionsleitung: Sofie Luckhardt. Technische Leitung: Amina Nouns. Regieassistenz: Stella Nikisch. Ausstattungsassistenz: Nicola Gördes, Johanna Senger.

BOYS SPACE

„Once upon a time, the whole world felt like a man’s locker room: the corporate board room, the operating theatre in a hospital, the law firm, the professoriat. […] Basically, the internet is the last locker room.”
Michael Kimmel
In ihrem Werkzyklus Neue Männer*bewegung befasst sich THE AGENCY mit den Zusammenhängen von patriarchaler Männlichkeit und rechtem Denken im post-digitalen Zeitalter. Wie wird extremistische Radikalisierung durch Filterblasen und Echokammern begünstigt? Wie sind Algorithmen an Diskriminierung beteiligt? Inwiefern ist Gedankengut aus digitalen Räumen wie „4chan“ oder „Breitbart News“ an der Entstehung und Ausübung von Gewalt beteiligt – online und offline?
In „BOYS SPACE“, die zweite Arbeit innerhalb dieser Werkgruppe, unternimmt THE AGENCY den Versuch, die Rolle von Männlichkeit in Radikalisierungsprozessen zu durchschauen und zu unterlaufen. Online und offline entsteht ein alternativer Space, der den Exit aus der patriarchalen Männlichkeit ermöglichen soll. Die Losung “Boys Will Be Boys” gilt hier nicht mehr. Im “BOYS SPACE“ treffen Zuschauer*innen als „Male Character“ ihren „Empathy Partner“ und begegnen den Confessions weiterer User*innen. So bekommen sie Gelegenheit, sich an der Entwicklung des BOYS SPACE zu beteiligen.

mit: Heinrich Horwitz, Nile Koetting, Nicolas Bourbaki
Sound Design: Nile Koetting
Technologie: Nicolas Bourbaki
Dramaturgie: Rahel Spöhrer
Künstlerische Produktionsleitung: Sofie Luckhardt

Deutsche Märchen

Die Deutschen erzählen sich Märchen zum Einschlafen und zum Aufwachen, zum Träumen von ihrer eigenen Identität und um von ihren Träumen erlöst zu werden. Und viele dieser Märchen spielen im dunklen, finsteren, verwunschenen Wald. Kein Wunder, denn selbst heute ist Deutschland mit fast einem Drittel Waldfläche noch eines der waldreichsten Länder Europas. Die größten deutschen Märchenklassiker haben die Gebrüder Grimm geschrieben. In der Hälfte ihrer Märchen spielt der Wald eine Rolle. Erfunden haben ihn die Grimms nicht und auch nicht die Verehrung, die ihm in der germanischen Tradition entgegen gebracht wurde. Aber es kam ihnen darauf an, die Geschichten, die sie aus mündlichen Überlieferungen verschiedenster Kulturkreise gesammelt hatten, um ihnen den unvergleichlichen Grimm’schen Märchensound zu verleihen, als ›deutsche‹ Märchen auszugeben, die in ›deutschen‹ Wäldern spielten. Dies, obwohl Märchen prinzipiell ort- und zeitlos sind. Damit waren sie entscheidend an der Nationalisierung des Waldes beteiligt, an der Propagierung jener Idee vom deutschen Wald, die im 19. und 20. Jahrhundert das Verhältnis der Deutschen zum Wald so nachhaltig prägen sollte.
In einer völlig analogen Märchenstunde erzählen und singen Dominique und Heinrich Horwitz mit Murat Parlak Evergreens der deutschen Waldmärchen oder des deutschen Wald-Märchens…

Ein musikalischer Abend mit Dominique Horwitz,
 Murat Parlak und Heinrich Horwitz
Szenische Einrichtung: Hasko Weber,
Intendant des Deutschen Nationaltheaters Weimar
Raum; Oliver Helf
Kostüme: Marie-Luise Otto
Dramaturgie: Julie Paucker / Beate Seidel

Der Bozen Krimi

ARD Spielfilm Die seit Monaten vermisste Frau des Gastwirts Gamper wollte nichts lieber als raus aus ihrem abgelegenen Bergdorf. Wie sich zeigt, ist Teresa nicht weit gekommen: Ihre Leiche wird aus einem Bergsee gezogen. In den Fokus der Ermittler Sonja Schwarz und Matteo Zanchetti geraten nicht nur ihr aufbrausender Ehemann und die Bedienung Lisa, der junge Pfarrer und sein Vorgänger, sondern auch der mächtige Bürgermeister und seine Frau Maria. Sonja, Matteo und Jonas müssen eine Mauer des Schweigens durchbrechen, um die gut gehüteten, düsteren Geheimnisse zutage zu fördern. Ein Geheimnis ist auch der Verbleib des „Gastronomen“ Rossi – nur Sonja und Matteo wissen, dass dieser in Rom inhaftiert ist. Die neue Statthalterin der „Familie“ in Bozen, die skrupellose Mafia-Anwältin Giulia Santoro, hat nicht nur den Auftrag, Rossi aufzuspüren und auszuschalten, sondern auch Matteo umzubringen. Nur knapp entgeht dieser einem Mordanschlag. Vertrauen kann er nur Sonja, denn es gibt einen Maulwurf bei der Kripo Bozen. Aus Sicherheitsgründen weiß nicht einmal Jonas Bescheid. Dass ihn seine Vorgesetzten nicht einbeziehen, nimmt ihnen der impulsive Kommissar übel. Jonas ahnt jedoch nicht, dass ausgerechnet seine neue Flamme, die junge Polizistin Sofia, von der Mafia-Chefin erpresst wird und ihn aushorcht – mit tödlichen Folgen
oachim-gamper-geht-auf-den-jungen-pastor-severin-los-lisa-mayn-will-dazwischen-gehen
@ARD Degeto / Hans Joachim Pfeiffer

RED

Die weibliche Menstruation ist in RED als Metapher für verborgenen Schmerz zu verstehen – und zwar gender-, kultur- und generationsübergreifend. RED ist demnach nicht nur für oder über Frauen geschrieben, sondern meint viel(e) mehr. Vielleicht ein Appell zu Empathie – Empathie im Sinne der Anerkennung des Anderen und der Anerkennung des (anderen und eigenen) Schmerzes.

Durch den Schmerz gehen – und dadurch stärker werden. Resilienz. Kraft. Mut.
RED will somit zugleich aufmerksam, empfindsam machen und zum Empowerment beitragen.

Ein Stück von Sarah Nemtsov, Heinrich Horwitz, Carola Schaal, Sonja Lena Schmid.
Video: David Campesino und Javier Sobremazas

HAW Workshop „Wie kommen wir zusammen?“

Die Veranstaltung trägt den Titel “Wie kommen wir zusammen…?” Wie kommen sie tatsächlich zusammen: die neuen Techniken, die kreativen Konzepte, vor allem aber die Menschen, welche sich mit Experimentierfreude und Abenteuerlust auf völlig neue Bahnen und Wege wagen. Und dies, wenn es um zeitgenössische Musik und Performance in Verbindung mit interaktiven Darstellungsformen geht, beispielsweise Videokunst oder Sound Design. Zentraler Mittelpunkt ist für Ausführende wie Workshop-Teilnehmer die Auseinandersetzung mit dem Raum, dem Produktionslabor der Medientechnik.

WIE KOMMEN WIR ZUSAMMEN…?
Es ging drei Tage lang um einen kreativen und kontroversen Diskurs und einen praktischen Erfahrungsaustausch mit der Klarinettistin, Sängerin und Performerin Carola Schaal, der Musikerin Sonja Lena Schmid, dem Komponisten Alexander Schubert (alle drei Mitglieder im Ensemble für aktuelle Musik “Decoder”), der Regisseur*in, Choreograf*in und Schauspieler*in Henrich Horwitz, dem Sound Designer Maximiliano Estudies und dem Komponisten Pedro González Fernández.

 

Carola Schaal – Performance – Bassklarinette/Stimme/Exercise/Vortrag

Heinrich Horwitz – Choreografie – Vortrag/Exercise

Maximiliano Estudies – Sound Design – Vortrag/Exercise
Prof. Alexander Schubert – Komponist – Silent Posts

Pedro González Fernández – Komponist – Silent Posts

Sonja Lena Schmid – Cello – Silent Posts
Text: Prof. Wolfgang Willaschek

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