Öl

Anfang des 20. Jahrhunderts: Die Ausbeutung der amerikanischen Öl-Reserven beginnt im großen Stil. Das »schwarze Gold« wird zum Schmierstoff der Wirtschaft und bedeutet wie kaum ein anderer Rohstoff Macht. Danach greift auch der mit allen Wassern gewaschene Businessman J. Arnold Ross, der es mit Ehrgeiz, Gerissenheit und Glück zum Erdölmagnaten gebracht hat. Zwischen die Fronten gerät Ross´ Sohn Bunny, der als junger Idealist nicht den reichen Erben mimt, sondern große Sympathien für die einfachen Arbeiter entwickelt, nachdem er Paul Watkins kennenlernt, der zu einem der einflussreichsten Kommunisten Amerikas aufsteigt. Bunny muss sich entscheiden, wobei ihm die unlauteren Geschäftspraktiken seines Vaters – die Konfrontation mit Ausbeutung und Korruption – das Wegschauen immer schwerer machen.

1926 verfasst, ist der Roman des bedeutenden US-amerikanischen Schriftstellers Upton Sinclair (1878-1968) erschreckend aktuell. Er ist eine meisterhafte Analyse amerikanischer Wirklichkeit und ein ergreifendes Gesellschaftspanorama. Thomas Assheuer scheibt in der ZEIT, ÖL! sei ein packender Roman, weil er nicht nur »die heimliche Utopie des Kapitals« zeige, sondern auch die Tatsache, dass »die Ausbeutung der Natur sich in den menschlichen Verhältnissen wiederholt. Eine Gesellschaft pumpt Öl aus der Erde, und irgendwann fließt Blut.« 2007 wurde das Buch unter dem Titel There Will Be Blood verfilmt und preisgekrönt. In Heidelberg wird ÖL! in einer eigens erstellten Bühnenfassung gezeigt.

von Upton Sinclair nach dem gleichnamigen Roman Bühnenfassung von Patricia Nickel-Dönicke und Jan-Christoph Gockel unter Mitwirkung des Ensembles Deutschsprachige Erstaufführung – Premiere am 20.06.2013 im Marguerre-Saal, Theater und Orchester Heidelberg Regie Jan-Christoph Gockel

Regie Jan-Christoph Gockel
Bühne Sophie du Vinage
Kostüme Julia Kurzweg
Musik Matthias Grübel
Video Florian Rzepkowski
Choreografie Heinrich Horwitz
Dramaturgie Patricia Nickel-Dönicke
J. Arnold Ross Wolfgang Michael
J. Arnold Ross Jr. genannt »Bunny« Sebastian BrandesPaul Watkins Clemens Dönicke
Eli Watkins Benedikt Crisand
Ruth Watkins Heinrich Horwitz
Viola »Vi« Tracy Karen Dahmen

Yukonstyle

Whitehorse, eine Kleinstadt am Yukon im hohen Norden Kanadas. Tiefer Winter bei minus fünfundvierzig Grad. Kate ist 17, schwanger und von zu Hause abgehauen. Ohne einen konkreten Plan, wo sie eigentlich hin will, trampt sie durchs Land. Die Japanerin und Wahl-Kanadierin Yuko nimmt das vollkommen unterkühlte Mädchen schließlich mit in ihre WG. Dort lebt außerdem Garin. Als Halbindianer trägt er sichtbar etwas von seiner Mutter in sich, aber kennengelernt hat er sie nie, und ist auf der Suche nach ihr. Ohne große Hoffnung. Sein Vater lebt in seiner eigenen Welt und malträtiert seine alternde Gesundheit mit der Gin-Flasche.
Die kanadische Autorin Sarah Berthiaume zeichnet das schwarzhumorige Porträt dreier junger Außenseiter mit komplizierter Vergangenheit. Ein Selbstfindungstrip im rauen Norden voller Melancholie und Poesie, der sie am Ende sich selbst und einander näher bringt. Yukonstyle wird 2013 gleichzeitig im Théâtre d’Aujourd’hui in Montreal und im französischen Nationaltheater Théâtre de la Colline in Paris uraufgeführt.

Regie und Bühne Heinrich Horwitz
Kostüme Maren Steinebel
Dramaturgie Sonja Walter
Yuko / Goldie Elena Nyffeler
Garin Fabian Oehl
Dad’s Marcus Calvin
Kate Josepha Grünberg

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