Ich bin der Herr. Ich bin ein Mensch. Ich bin Christus

2010

Menschen bewegen sich gerne in Kulissen. Die Kulisse der Alten Messe frisst die Menschen auf. Die Architektur kann sie verschlingen. An diesem Ort prallen verschiedene Zeiten, Menschen und Geschichten aufeinander, die in der Lage sind uns zu verfolgen, wenn wir uns in ihre Zusammenhänge begeben. Die Suche nach einer Sprache muss vollkommen neu beginnen. Der Körper muss versuchen sich in diesen neuen Zusammenhängen zu bewegen.
Nijinsky ist ein Tänzer. Nijinsky ist ein Geisteskranker. Nijinsky versucht sich überall zu sehen. Nijinskys Tagebücher sind wieder eine andere Architektur, eine andere Sprache, eine andere Zeit. Wir versuchen den Geisteskranken Nijinsky, in seiner inneren Logik zu verstehen, in dem wir uns in einen Raum begeben, der vollkommen haltlos ist. Der langsam in sich zusammen fällt. Der keinen Fokus mehr und trotzdem in sich selbst auch eine innere Logik, einen inneren Zusammenhalt hat. Die Welten, in die wir uns begeben, grenzen sich von einer scheinbaren, alltäglichen Realität ab und finden keinen Zugang mehr zu ihr.
Die Architektur wird zum Spiegel einer Geisteskrankheit.
Der Versuch gilt dem anderen Sprechen.
„Ich will der Reklame wegen mit Nijinsky unterschreiben, aber meine Name ist Gott. Ich bin Nijinsky. Nijinsky das bin ich.“

Ein Film von Heinrich Horwitz und Daniel Hengst
Performer*innen: Claire Vivianne Sobottke, Paul Matzke

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